Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause eine gemeinsame Erklärung zur Flüchtlingshilfe und einen Appell an den Deutschen Städtetag beschlossen.
Nach der Inhaftierung der „Seewatch“-Kapitänin Carola Rackete in Italien fanden auch in Aachen am vergangenen Wochenende Proteste und Solidaritätsbekundungen für die Senotrettung durch die „Seebrücke“ statt.
Die Erklärung des Rates ist ein gutes Zeichen für Aachen, wird in unserer Stadt auch weiterhin Willkommenskultur groß geschrieben und die Unterstützung durch die Politik ist sehr wichtig.
In der Resolution heißt es „Seenotretung ist sehr wichtig. Der Rat der Stadt fordert alle Verantwortlichen in Land, Bund und Europa auf, Flüchtlingen aus der Seenotrettung zu helfen. Die Stadt Aachen wird ihre Arbeit zur Hilfe von Flüchtlingen fortsetzen und Flüchtlinge unverändert aufnehmen. Der Rat beauftrag die Verwaltung, diese Position gegenüber dem Städtetag zu vertreten.“
Ich freue mich, dass es gelungen ist alle Ratsfraktionen (außer den Rechten) mitzunehmen bei dieser Resolution und so ein starkes Signal zu senden.
Bereits im vergangenen Jahr hatten SchülerInnen der 4. Gesamtschulein Aachen in einenGlobal-Goal-Marsch zum Aachener Rathaus auf Umweltprobleme aufmerksam gemacht und Lösungsvorschläge für den Schulalltag erarbeitet.
In diesem Jahr wurde diese Aktion auf weitere Aachener Schulen ausgeweitet und sechs waren dem Aufruf zur Kundgebung gefolgt. In einem Sternmarsch trafen am Mittwoch Hunderte SchülerInnen mit Transparenten, Sprechchören und originellen Darstellungen vor dem Rathaus ein. RednerInnen von allen beteiligten Schulen prangerten Themen an wie Mülltrennung in den Klassen, die von der Reinigungsfirma nicht fortgeführt wird und alles in einer Tonne landete. Sie machten Vorschläge, wie in den Schulen die Global Goals (die 17 Nachhaltigkeitsziele) umgesetzt werden können. Angesprochen wurde auch der Müll in den Weltmeeren, die Verkehrsstruktur in der Stadt, die schlechten Heizungssteuerungen in den Schulen, die auch im Sommer heizen, Rohstoffe für Handys und deren Entsorgungsproblematik mit einem Aufruf einen allzu häufigen Wechsel zu vermeiden und alte Handys zu spenden, statt wegzuwerfen. Es ging um gezuckerte Getränke in Plastikflaschen in der Schulmensa und Massentierhaltung, die abzulehnen ist und Lea von der 4. Gesamtschule sagte: „Wir sind froh eine Biomensa zu haben und damit diese Tiere besser aufwachsen durften, statt in Minikäfigen. Dieses Thema ist uns sehr wichtig.!“
Jimena, von der Viktoriaschule wies darauf hin, dass die Vorurteile gegen SchülerInnen oft jeder Grundlage entbehren, sei es die Aussage, die werden mit dem Auto zur Schule gebracht, oder andere Vorurteile, die die SchülerInnen heute als unkritisch darstellen. Eine Auswertung hat ergeben, dass an ihrer Schule nur ein minimaler Anteil der SchülerInnen mit dem Auto zur Schule gebracht wird und sie sagt: „Die Schülerinnen und Schüler sind kritisch und selbständig.“
Die Kinder und Jugendlichen engagierten sich nicht nur verbal für unsere Umwelt und den Erhalt der Erde, es war Ernsthaftigkeit und Tatkraft zu spüren, sie hinterfragen sich selbstkritisch und in der anschließenden Diskussion mit Politikern und Verwaltung forderten sie sehr deutlich doch endlich zu handeln.
Es war mir eine große Freude, diese Aktion als Schirmherrin begleiten zu dürfen, den engagierten Kindern und Jugendlichen Mut zu machen und diese zu unterstützen. Ich freue mich über soviel Einsatz und Engagement der SchülerInnen, eine weitere starke Präsenz, wie auch bei der großen Demo von Friday for Future vor wenigen Wochen oder bei den freitäglichen Friday for Future Demonstrationen sichtbar. Wenn wir auf diese Generation hören, liegt die Erde in guten Händen.
Das Aachener Kinderparlament hatte aufgerufen und etwa 80 Kinder aus 20 Aachener Grundschulen beteiligten sich an dem Marsch durch die Aachener City.
Die UN-Kinderrechtskonventition gilt für alle Kinder weltweit – ganz gleich, wo sie leben, welche Hautfarbe oder Religion sie haben und ob sie Mädchen oder Junge sind. Denn allen Kinder ist eines gemeinsam: Sie brauchen besonderen Schutz und Fürsorge, um sich gesund zu entwickeln und voll zu entfalten. Ihnen genau diesen Schutz zu geben, darum geht es in der Kinderrechtskonvention.
Man sollte meinen, dass Kinderrechte selbstverständlich sind, aber weit gefehlt. Es gibt nichts zu feiern zum 30. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention, die Rechte für Kinder sind noch immer nicht in unserem Grundgesetz verankert und auch in vielen anderen Ländern wird nicht auf Kinderrechte geachtet, z.B. auf gewaltfreie Erziehung und auf das Recht auf Bildung, statt dessen werden Kinder schon sehr früh als Arbeitskräfte eingesetzt.
Als Schirmherrin habe ich sehr gerne die verschiedenen Veranstaltungen zu diesem Thema begleitet und das große Engagement der Kinder hat mich begeistert. Angefangen hatte die Aachener Reihe mit dem „Tanz der 10.000“ auf dem Katschhof im Mai, die eindrucksvolle Demonstration des Aachener Kinderparlamentes Anfang Juli und am Freitag das Benefizkonzert in der Citykirche.
Christiane Raumanns, die Sprecherin des UNICEF-Teams Aachen, erklärte zu Beginn des Konzertes, dass trotz der weltweiten Anerkennung der Kinderrechte, diese für Millionen von Kindern immer noch massiv verletzt würden. Vielen Kindern fehle es oft an den elementarsten Dingen wie sauberem Wasser, medizinischer Hilfe und Schutz vor Ausbeutung. „UNICEF – das sind wir alle heute hier, die wir uns für Kinder engagieren, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die über 100 Kinder, die hier heute für die Kinderrechte auftreten, wollen den Kindern weltweit ihre Stimme geben.“
die Kinderrechte endlich im Grundgesetz verankert werden, das ist der größte Wunsch, wie Schirmherrin und Bürgermeisterin Hilde Scheidt betonte. Im Laufe des Jahres wolle man sich in der Politik mit der betreffenden Vorlage beschäftigen. „Es ist sehr wichtig, dass die Kinder so wie heute öffentlich für ihre Rechte einstehen“, betonte Scheidt. In Aachen gebe es besonders viele Aktionen in dieser Hinsicht, was absolut vorbildlich sei.
Nach dem Mord an Walter Lübcke und den Morddrohungen gegen weitere PolitikerInnen, so auch gegen die Kölner Oberbürgermeisterin Reker, war es mir ein Anliegen Frau Oberbürgermeisterin Reker für ihren Mut und ihre klaren Worte zu danken.
„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker, ganz herzlich möchte ich mich für Ihren großen Mut bedanken. Sie sind ein großes Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger, für mich und viele Andere, die täglich gegen Rechte Gewalt kämpfen. Ich wünsche Ihnen auch weiterhin diese große Energie und sende herzliche Grüße aus Aachen. Hilde Scheidt, Bürgermeisterin Stadt Aachen“
Die Antwort von Frau Oberbürgermeisterin Reker auf meine Mail: