Je wichtiger die Positionen, desto weniger Frauen
Kommunen und Stadträte: Je wichtiger die Position, desto weniger Frauen
Was uns schon lange bekannt ist, ist jetzt auch zahlenmäßig belegt.
Die Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik ist jetzt in einem ersten Gender-Ranking von Forschern der Fern-Uni Hagen untersucht worden.
Das Ergebnis dieser Studie belegt, dass in deutschen großstädten die Frauen bei den Ratsmandaten, Fraktionsvorsitzen, Dezernentinnen und Dezernenten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister längst nicht so häufig vertreten sind, wie ihre männlichen Kollegen. Es ergibt sich das gleiche Bild, wie auch in der Industrie und Wirtschaft: Je wichtiger die Positionen, desto weniger Frauen sind vertreten.
Die Unterrepräsentanz von Frauen ist großstädtischer Alltag
Untersucht wurden 79 deutsche großstädte.
Der Frauenanteil unter allen Ratsmitgliedern in diesen Städten liegt bei 32,8%. Bei den Ausschussvorsitzen ist der Frauenanteil 25,9% und bei den Fraktionsvorsitzen nur noch 20,6%. Noch weniger Frauen sind in den höheren Positionen bei den Dezernentinnen vertreten, hier sind es 18,5% und in dem höchsten kommunalen Amt der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind nur 17,7% Frauen zu finden.
Auf Platz 1 dieses ersten Genderrankings deutscher großstädte liegt Frankfurt a.M. mit 43% Ratsmandaten für Frauen. In München (Platz 2) sind zwar 47,5% der Ratsmandate mit Frauen besetzt, aber durch die Bekleidung des höchsten Amtes in der Stadt Frankfurt durch eine Frau und ca. 40% der Dezernate, liegt Frankfurt a.M. eindeutig vor München.
Aachen steht in dieser Untersuchung auf Platz 24
Im Aachener Stadtrat sind 32,8% der Mandate duch Frauen besetzt.
Von 5 Dezernaten sind 2 mit Frauen an der Spitze besetzt und bei den Ausschussvorsitzen ergibt sich ein Verhältnis von 8 weiblichen Ausschussvorsitzenden bei 22 Ausschüssen. Die Fraktionsvorsitze sind derzeit alle durch Männer besetzt, wobei die Fraktion der Grünen eine Ausnahme bildet. Durch das Rotationsprinzip in der Fraktionsspitze wird jedes Jahr ein/e neue/r Vorsitzende/r gewählt und so ergibt sich ein Wechsel zwischen Frauen und Männern.
Damit der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung in den kommunalen Parlamenten und Verwaltungen zu repräsentieren ist hier eine Veränderung anzustreben. Frauen müssen sich trauen mit zu reden und sich zu engagieren. Ihre Kompetenzen und Stärken sind wichtig für eine erfolgreiche Politik.
Näheres zu dieser Untersuchung finden Sie unter http://idw-online.de/pages/de/news298891