Integration
Mamin Miah aus Bangladesh bei der Karlspreisverleihung
Mamin Miah hat mich in diesem Jahr zur Karlspreisverleihung begleitet. Es war für ihn das erste Mal, dass er mit Präsidenten, Königen und vielen anderen prominenten Menschen zusammen traf.
Mamin kam vor drei Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Aachen. Er hatte eine gefährliche Flucht hinter sich und dabei 25 Tage versteckt in einem Container auf See verbracht.
Mittlerweile fühlt Mamin sich in Aachen zu Hause, er hat Freunde gefunden, seinen Realschulabschluss geschafft und macht derzeit eine Ausbildung im Elektronikbereich an der RWTH.
Es hat ihn berührt, dass alle Redner sich zu Grenzen überwinden und zur Unterstützung von Flüchtlingen geäußert haben. Vor allem Martin Schulz hat ihn begeistert. „Ich habe mich über ihn informiert, aber jetzt weiß ich, dass er noch besser ist“, so sein Eindruck von Martin Schulz, dessen Rede, aber auch dessen Lebenslauf ihn begeistert hat.
Sein Eindruck zu den Reden bei der Karlspreisverleihung ist, „man will etwas Gutes für uns tun und uns eine Chance geben, hier leben zu können.“ Er fühlt sich als Flüchtling angesprochen und kann Schulz nur zustimmen, dass Europa als Hoffnungsträger auf ein besseres Leben für die jungen Menschen in der ganzen Welt gilt. – Auch wenn er selbst noch nicht weiß, wie seine Chancen für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland stehen.
Mamin ist für mich ein Botschafter für all die jungen Menschen, die in Deutschland Schutz suchen vor Krieg, Verfolgung, Elend und wir sind verpflichtet, diesen Menschen ein Zuhause zu geben mit allem, was dazu gehört.
Neues afrikanisches Magazin für Aachen „AFRIKANER O BOH SO“
Afrika O BOH SO = Afrika schaut nach vorne (in der Sprache Duala aus der Küstenprovinz in Kamerun
Vergangenen Samstag hat Elvire Ngouah-Bôh das von ihr konzipierte und erarbeitete neue Magazin „AFRIKANER O BOH SO“ vorgestellt.
Es ist ein dreisprachiges Magazin in französischer, englischer und deutscher Sprache für BürgerInnen mit multikulturellen Wurzeln in Aachen.
Zum Inhalt und zum Anliegen, welches hinter dem Magazin steckt, hat Frau Ngouah-Bôh in ihrer Begrüßungsrede gesagt:
Das Magazin „Afrikaner O BOH SO“: Der neue Weg zur Integration in unserer Stadt.
Schwarz oder weiß sind wir alle Aachen. Jeder Dritter in unserer Kaiserstadt hat ausländische Wurzeln. Auf kommunaler Ebene unserer Einwanderungsstadt ist die Integration der Einwohner ein zentrales Thema, da sich unsere Gesellschaft stark durch die Zuwanderung von Menschen unterschiedlicher Herkunft geändert hat. Schwarze und Kopftuchtragende gehören von nun an dazu. Nun stehen wir vor der Herausforderung die Integration jedem Menschen in unserer neuen Gesellschaft zu fördern.
Die Förderung der Integration geht nicht ohne den Dialog. Die Menschen sollen sich informieren und untereinander austauschen. Jahrzehnte lang haben die „deutsche Medien“ die Aufgabe übernommen, die Gesamtbevölkerung zu informieren. Dabei hatte den Blick der in Aachen zugewanderten Menschen gefehlt, besonders den der Menschen mit afrikanischer Herkunft. In einer vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft wie unsere, sollen die Berichte aus den verschiedenen Blickwinkeln erstattet werden. Das Magazin AFRIKANER O BOH SO- ist nun da, um einen anderen Blick auf unsere Gesellschaft zu werfen.
AFRIKANER O BOH SO ist das neue vierteljährliches Magazin, das der Austausch zwischen Menschen afrikanischer Herkunft und die restliche Bürger Aachens fördert. Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist ein Ziel der Integrationspolitik, deshalb ist das Magazin sowohl auf Deutsch, Französisch und Englisch. O BOH SO soll die Menschen aus Afrika sowie die Menschen mit afrikanischer Herkunft die Möglichkeit geben sich mit jedem Bereich unserer Gesellschaft zu befassen. Sei es in den politischen, kulturellen, sozialen, gesundheitlichen Bereichen sowie in dem Bereich Bildung möchte „AFRIKANER O BOH SO“ die Menschen unter Berücksichtigung ihrer kulturellen Hintergrund informiert werden.
Die „ANGST von dem schwarzen Mann“ soll weiter abgebaut werden. Durch ein näheres Kennenlernen von und ein effektives Austausch mit Bürgern afrikanischer Wurzeln werden Vorurteile abgebaut. Das Magazin Afrikaner O BOH SO wird den Zugang zu den Menschen aus Afrika und zu den Menschen mit afrikanischer Herkunft ermöglichen.
Das Magazin AFRIKANER O BOH SO ist der neue Weg zu ein besseres Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in unserer Stadt denn „Aachen, das sind wir alle, AFRIKANER AUCH“.
Ich freue mich über die Initiative und wünsche Frau Ngouah-Bôh viel Erfolg mit dem Magazin.
Aachen beteiligt sich an der Kampagne „Hier, wo ich lebe, will ich wählen.“
In seiner letzten Sitzung hat der Stadtrat mit großer Mehrheit eine Resolution für die Einführung eines kommunalen Wahlrechts für Migrantinnen und Migranten verabschiedet.
„Der Rat der Stadt Aachen bittet die Verfassungskommission des Landtags bei ihren Beratungen das Thema „Kommunales Wahlrecht für alle auf Dauer in NRW lebenden Migrantinnen und Migranten“ einzubeziehen und die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts bis zur Kommunalwahl 2020 für alle auf Dauer in NRW lebenden Migrantinnen und Migranten, die zum Zeitpunkt der Wahl seit mindestens 5 Jahren rechtmäßig in der Bundesrepublik Deutschland leben, zu unterstützen.“
Damit schließt Aachen sich der Kampagne des Landesintegrationsrates an „Hier, wo ich lebe, will ich wählen.“Bis auf die rechten Gruppierungen schlossen sich alle Fraktionen des Stadtrates dieser Resolution an.
Für mich ist ein starkes Zeichen für unsere Einstellung zur Integration und hoffe, dass die rechtlichen Hürden genommen werden.