Allgemein
Internationaler Frauentag 2018
Amnesty Aachen, das Eine Welt Forum und die Volkshochschule Aachen laden ein zum Weltfrauentag:
Donnerstag, 08. März 2018, 19 Uhr in die VHS, Peterstraße 21-25, Aachen
In diesem Jahr die Gestalterin Seren Basogul, die uns ihr Projekt Cover/Discover vorstellen wird. Dabei handelt es sich um Porträtserien von sechs Frauen, die in Deutschland leben, jedoch unterschiedlicher Herkunft sind. Die äußerliche Veränderung der einzelnen Person innerhalb einer Serie und die damit einhergehende Veränderung der Wirkung auf den Betrachter und konsekutiv dessen subjektive Interpretation, sollen den Betrachter anregen, bestimmte Denkmuster einer Prüfung zu unterziehen und aufzeigen, dass Vieles komplexer ist, als es scheint. Verinnerlichte Schemata, Gedankengänge, die sich automatisiert unter gewissen Voraussetzungen abspielen, kristallisieren sich heraus.
Ein Interview im Tagesspiegel zu dem Projekt: http://www.tagesspiegel.de/kultur/fotografin-seren-basogul-wir-muslime-haben-das-kopftuch-nicht-gepachtet/4266510.html
Wie immer bei Veranstaltungen mit Amnesty Aachen wird es ein Länderthema geben. Dieses Mal wird es der KOSOVO sein, wo Überlebende von sexueller Gewalt im Kosovokonflikt nun zwar eine monatliche Rente erhalten, es aber immer noch keine strafrechtliche Aufarbeitung gibt.
Online-Gewalt gegen Frauen wird ein weiteres Thema sein, dass wir ansprechen möchten. Eine von Amnesty International in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Gewalt in sozialen Netzwerken (wie z. B. Hassmails, Bloßstellungen) die freie Meinungsäußerung vor allem von Frauen und marginalisierten Gruppen beeinträchtig.
Für den musikalischen Rahmen sorgt Juan Pablo Raimundo mit seiner Gitarre.
Herzliche Einladung. Der Eintritt ist frei.
Wollsammelaktion für das Strickcafé am 22.02.18 in der Citykirche
Zum siebten Mal findet eine Wollsammelaktion für das Strickcafé „Stricken gegen die Kälte“ der Save-me-Kampagne statt. Wöchentlich treffen sich dabei Frauen, um für Angehörige und Unterstützerinnen und Unterstützer von geflüchteten Menschen zu stricken, die diese Sachen dann in den Herkunftsländern verteilen.
Inge Heck-Böckler von der Amnesty-Gruppe Aachen schreibt zur Wollsammelaktion:
„Mit der Wolle, die wir an diesen Wollsammeltagen sammeln, werden Stricksachen für Flüchtlinge hergestellt. Im letzten halben Jahr wurden diese für Flüchtlinge in der Türkei gestrickt. Ab März geht es dann darum, Flüchtlinge im Jemen zu unterstützen. Der seit drei Jahren andauernde bewaffnete Konflikt im Jemen hat zu einer humanitären Katastrophe im Land geführt. Zahlreiche Länder tragen dafür mit anhaltenden Waffenlieferungen eine Mitverantwortung. Allein die USA und Großbritannien haben seit 2015 für über fünf Milliarden US-Dollar Waffen an Saudi-Arabien geliefert – mehr als das Zehnfache der von ihnen im gleichen Zeitraum zugesagten oder budgetierten Hilfsgelder. Amnesty International hat im Rahmen verschiedener Untersuchungsmissionen vor Ort zahlreiche Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und mutmaßliche Kriegsverbrechen aller Konfliktparteien dokumentiert.“
Demokratische Bewegung in Guinea
B.A.G., Bloc pour l’Alternance en guinée en Guinea
Der „Block für den Wandel in Guinea“ ist eine Initiative der jungen Generation der 90er Jahre, die seinerzeit für die Etablierung eines integralen Mehrparteiensystems in Guinea gekämpft hatte.
Guinea ist ein Staat in Westafrika, der 1958 unabhängig wurde von der französischen Besatzung. Trotz seines Reichtums an Rohstoffen, wie z.B. Bauxit, zählt Guinea zu den ärmsten Ländern der Welt. Knapp 70 Prozent der Guineer müssen mit weniger als 2 US-Dollar pro Tag auskommen. Diktatoren beuteten das Land skrupellos aus und verkauften die Bodenschätze für die eigene Tasche, Vetternwirtschaft und Korruption sind an der Tagesordnung. In Guinea lag 2015 die Analphabetenquote bei 69,6 %, die Einschulungsrate im Primarschulbereich bei etwa 50 %, im Sekundärbereich bei 10 % und im Hochschulbereich bei 1 %.
Amnesty International schrieb 2016 in seinem Bericht zu Guinea: Die Sicherheitskräfte nutzen exzessive und willkürliche Gewalt und schränken damit die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ein. Auf der einen Seite gibt es hier positive Entwicklungen: Im Juni wurde ein neues Gesetz verabschiedet, durch das gewährleistet werden soll, dass Gewalt nur als letztes Mittel eingesetzt wird und das die Rolle und die Verantwortlichkeiten der Sicherheitskräfte festgelegt. Amnesty International begrüßt diese Gesetzesänderung. Es gibt jedoch große Lücken im Gesetz.
Guinea, ist weltweit das mit der zweithöchst gemessenen Verbreitungsrate von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM – Female Genital Mutilation). Im ganzen Land liegt diese über 80%. 97% aller Mädchen und Frauen (15-49 Jahre) und 46% aller Mädchen (0-14 Jahre) sind beschnitten.
Der Präsident der jungen Partei, der BAG, Sadio Barry, lebt seit vielen Jahren in Deutschland im Exil. Seit seiner frühesten Jugend war er politisch aktiv und geriet durch seine Proteste gegen die Missstände in Guinea immer wieder in die Kritik der Regierenden. 1991/92 wurde er als Folge der großen Nationalbewegung der guineischen Schüler und Studenten verurteilt und von den Behörden landesweit gesucht. Bei seiner Festnahme wurde er brutal misshandelt. Dank der Intervention der OGDH (guineischen Organisation der Menschenrechte) kam er nach Deutschland. Er studierte und lebt und arbeitet nun in Aachen.
Die Situation in seinem Heimatland, hat ihn als politisch und vor allem demokratischen denkenden Menschen nie in Ruhe gelassen. Er war Generalsekretär der „Union demokratischer Kräfte“, die 2015 beschloss sich der guineischen Macht anzuschließen. Barry trat mit der Hälfte des Vorstandes aus. Durch ihre Geradlinigkeit dem militärischen System gegenüber haben sie eine hohe Wertschätzung und politische Glaubwürdigkeit bei der Jugend in Guinea.
Ziel der BAG ist es aus Guinea einen Rechtsstaat und eine demokratische Nation zu machen, ein wirtschaftlich, politisch und sozial aufsteigendes Land. Bei den Parlamentswahlen möchte sie ins Parlament einziehen und 2020 stellen sie einen eigenen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen.
Ich stehe im regen Austausch mit den engagierten Menschen der BAG und unterstütze ich sie sehr gerne auf dem Weg ihre Heimat demokratisch und gerechter zu machen. Da bin ich gerne Ratgeberin.