„Im Herzen so ängstlich wie eine Taube“
Eine Ausstellung, gewidmet dem armenischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten HRANT DINK
Ausstellungseröffnung
Dienstag, 07. Februar 2017 um 18.30 Uhr
Citykirche
Vor zehn Jahren wurde der armenisch-türkische Journalist Hrant Dink, ein mutiger Vertreter der Zivilgesellschaft, in Istanbul auf offener Straße von einem jungen türkischen Nationalisten ermordet. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt. Wichtige Beweismittel wurden unterschlagen.
Damit steht Dink in einer Reihe mit den vielen Opfern politischer Morde in der Türkei.
Hrant Dink
Geboren wurde Hrant Dink 1954 im ostanatolischen Malatya, Seine Jugend verbrachte er in dem armenischen Kindercamp von Tuzla, unweit von Istanbul. Dort
lernte er auch seine spätere Frau Rakel kennen. „Ich bin schon vielfach diskriminiert worden, weil ich Armenier war“ schrieb Dink. Nach dem Militärputsch wurde er mehrmals verhaftet und saß einige Monate im Gefängnis. Später leitete Hrant Dink mit seiner Frau Rakel das armenische Kindercamp, in dem er selbst aufwuchs – bis zu seiner Enteignung und Schließung durch den Staat.
1996 gründet er mit einigen Mitstreitern die armenische Wochenzeitung AGOS. Zum ersten Mal erschien eine armenische Wochenzeitung auf Türkisch und Armenisch und auch in der Redaktion arbeiteten Armenier, Türken, Kurden zusammen.
Nationale Tabus wurden in der AGOS nicht ausgeklammert, Dink sprach offen vom Völkermord, er deckte auf, das die Stieftochter des Staatsgründers ein armenische Waisenkind war, das seine Eltern im Völkermord verlor. So geriet Hrant Dink immer mehr in den Fokus radikal-nationalistischer Kräfte, die ihn nicht nur öffentlich anfeindeten, sondern auch mit Prozessen überzogen.
Die Hatz auf Hrant Dink wurde immer heftiger. Am 19.01.2007 wurden Hrant Dink am helligten Tag von einem rechtsradikalen Nationalisten auf offener Straße vor dem Redaktionsgebäude ermordet.
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