Im kolumbianischen Tumaco (Pazifikküste), wo die Gewalt regiert und Jugendliche niemanden trauen können, hat Ulrike Purrer, unterstützt von Adveniat, ein Zentrum des Friedens aufgebaut.
Heute besuchte sie mit zwei Jugendlichen aus diesem Projekt das Aachener Rathaus. Die Jugendlichen berichteten von dem gewalttätigen Alltag in ihrer Stadt. Täglich sterben Menschen, getötet von des Drogen-Gangs in Tumaco. Der Drogenhandel floriert, daher hat die Stadt eine der höchsten Mord- und Gewaltraten Kolumbiens.
Das Jugendzentrum ist für die Jugendlichen ein sicherer Ort inmitten der Gewalt. Ulrike Purrer hat es geschafft, dass viele Jugendlichen sich nicht den gewalttätigen Banden angeschlossen haben. Im Centro Afro tanzen, lachen, rappen, lernen, turnen und vor allem sprechen sie miteinander. Einige studieren sogar. Das ist außergewöhnlich in Turmaco, nur sechs von zehn Jugendliche schließen die Schule ab, weil sie keinen Ort zum Lernen haben, weil sie Geld für die Familie verdienen müsen, weil sie keine Zukunftsperspektive haben.
Die bewaffneten Gruppen beobachte das Centro mit Argwohn. Spannungen bleiben nicht aus, auch wenn Ulrike Purrer versucht diesen aus dem Weg zu gehen. „Wir wollen lediglich verhindern, dass die Jugendlichen sich den Gruppen anschließen, indem wir sie Stärken, bis sie an sich selbst glauben.“
Jalier macht derzeit eine Ausbildung als Koch und ist Ulrike Purrer unendlich dankbar: „Sie steht zu ihrem Wort. Sie schützt mich, hört mir zu, ist liebevoll und Streng. Uli ist für uns alle da und sie denkt an unsere Zukunft, wenn wir es noch nicht können.“
Es war für mich ein sehr bewegender Termin und in dem langen Gespräch wollten die Jugendlichen vieles über das Denken und Tun der Jugendlichen in Deutschland wissen. Sie leben in zwei ganz unterschiedlichen Welten …