Drei Tage lang nahm ich mit Ingeborg Heck-Böckler, Amnesty International Aachen und Jürgen Jansen, Eine-Welt-Forum Aachen, als Vertreter der Aachener Save-Me-Kampagne, an einem Erfahrungsaustausch zur Arbeit im sogenannten Resettlement-Programm in Sheffield und Hull in Großbritanien teil. Das Resettlement Programm wurde von der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR im Auftrag der Vereinten Nationen für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge entwickelt. Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, das sind vor allem Menschen, die aus Krisen- und Kriegsgebieten fliehen, wie Afghanistan. Rund 10,5 Millionen dieser Flüchtlinge stehen unter dem Schutz der UNHR, etwa ein Prozent von ihnen fällt unter die Resettlement-Bestimmungen.
Dieses Programm sieht vor, dass die Flüchtlinge von einem sicheren Drittland aufgenommen werden und dort langfristig Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln können. Seit Gründung der Kampagne vor vier Jahren setzt sich Save-Me auch in Aachen aktiv dafür ein, Menschen aus dem Resettlement-Programm aufzunehmen. Bereits 2009 beschloss der Rat der Stadt einstimmig die Aufnahme von 30 irakischen Flüchtlingen. 2011 beschloss die Bundesrepublik Deutschland, innerhalb eines Drei-Jahres-Programms pro Jahr jeweils 300 Flüchtlinge aus dem Resettlement-Programm aufzunehmen. In diesem Zusammenhang nahm Aachen bis Ende Oktober noch einmal 10 weitere Flüchtlinge auf, darunter eine sechsköpfige irakische Familie aus einem türkischen Flüchtlingslager. Politisch hat Aachen eine lange Tradition mit Menschen, die als Flüchtlinge hierher kommen. Ich sehe dies als ein Markenzeichen unserer Stadt, das nicht verlorengehen darf.
Resettlement in Deutschland, ein Bericht von Amnesty International