Die Preisträgerin des Aachener Friedenspreises von 1995 hat bei den Parlamentswahlen in der Türkei am 12.06.11 ein Direktmandat gewonnen und kehrt damit nach 20 Jahren wieder ins türkische Parlament zurück.
Leila Zana war bereits 1991 als Abgeordnete ins Parlament eingezogen.
Bei ihrer Vereidigung hatte sie in kurdischer Sprache ihren Eid ergänzt mit dem Satz, dass sie sich für das brüderliche Zusammenleben von Türken und Kurden einsetzen wolle. Die kurdische Sprache verknüpfte man mit der PKK und Leila damit als vermeintliche Unterstützerin der PKK. Grund genug für die türkischen Gerichte sie und andere kurdische Politiker zu einer langjährigen Freiheitsstrafe zu verurteilen. Leila Zana kam erst 2004 wieder frei.
20 Jahre später kann Leila Zana nun ihre parlamentarische Arbeit fortsetzen oder besser gesagt: beginnen. Die Kurdenpartei BDP ist einer der großen Wahlsieger in der Türkei, immerhin stellt sie jetzt 36 Abgeordnete im neuen Parlament. Um die 10% Hürde zu umgehen, waren die Politiker als Unabhängige angetreten und schließen sich nun als Parlamentarier zu einer Fraktion zusammen.
Ich freue mich, dass Leila Zana wieder den Sprung ins Parlament geschafft hat und hoffe auf eine konstruktive Lösung des immer noch schwelenden Konfliktes mit den Kurden.