Die Nachrichten aus Japan machen fassungslos und auch wütend. Nach der Tsunami-Katastrophe folgt für die Menschen in Japan zusätzlich das atomare Desaster, dessen Ausmaß noch nicht feststeht. Auch meine Gedanken sind bei den Menschen in Japan, deren Leid und den schmerzlichen Verlusten von Familienmitgliedern und Freunden.
Klimaschutz und der Erhalt unserer Erde für die nachfolgenden Generationen ist für uns Grüne schon immer ein sehr wichtiges Thema. Viele Staaten setzen bei der Energieerzeugung auf Kernenergie. Die Katastrophe von Fukushima zeigt eines in aller Deutlichkeit: Kein Atomkraftwerke ist weltweit ganz sicher, auch in Deutschland nicht. Damit wird auch bei uns endlich eine andere Debatte um die Sicherheit von AKWs und der Energieerzeugung geführt.
Der Umgang mit Kernenergie wird nun endlich kritischer bewertet, selbst die Bundesregierung scheint umzudenken. Erst Tschernobyl, jetzt Fukushima, ganz zu schweigen von den vielen „kleineren“ Störfällen in Kernkraftwerken weltweit – es ist wie ein Albtraum, aber leider schreckliche Realität.
Die Frage der Windkraftnutzung in diese Katastrophe mit einzubringen ist nicht einfach, aber für mich steht es doch im Zusammenhang.
Die Stadt Aachen möchte die Windkraftnutzung ausbauen, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen und ihren Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten. Sie sucht derzeit geeignete Gebiete für den Bau von Windkraftanlagen. Eine der zu prüfenden Flächen liegt im Münsterwald an der Himmelsleiter, kurz vor der Gemeindegrenze von Roetgen. Die Grünen in Aachen und Roetgen hatten sich gewünscht, dass dies ein gemeinsames Projekt wird, ein Gemeindegrenzen überschreitender Windpark. Mit nur 2 Windrädern der angedachten Größe wäre Roetgen eine Gemeinde, die ihren Strombedarf zu 100% aus Ökostrom deckt. Der Gesetzgeber hat vor die Ausweisung von Windkraftzonen eine sorgfältige Prüfung aller Gegebenheiten gesetzt, um alle Belange – Flora, Fauna und Mensch – einzubeziehen. Bereits in dieser Untersuchungsphase kommt aus der Bevölkerung in Roetgen und den südlichen Stadtteilen Aachens starker Gegenwind zu diesem Projekt.
Katastrophen regen die Menschen zum Nachdenken an. Japan sollte für uns auch Anlass sein über unser eigenes Verhalten nachzudenken, Lebensstandard und damit verbunden auch der eigene Energieverbrauch. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist in den vergangenen Jahren gestiegen und der Strom kommt eben nicht nur aus der Steckdose, sondern muss erzeugt werden. Nachdenken sollten wir auch über die Art der Energieerzeugung und was dies für uns, aber auch für die globale Welt bedeutet.
Wir müssen verantwortlich mit unserer Welt umgehen, um diese auch für unsere Kinder lebenswert zu erhalten, dazu gehört auch der Münsterwald.
Unsere Zukunft kann nur in einem weiteren Ausbau der regenerativen Energien liegen. Dazu gehört auch die Möglichkeit einer Windenergiezone im Münsterwald.Sollten Gutachten ergeben, dass dort die Ausweisung einer Windkraftzone möglich ist, werden wir sehr verantwortlich mit den Gegebenheiten im Münsterwald umgehen. Von platt machen des Waldes kann keine Rede sein, aber es gehört gerade in der Diskussion um die „Schönheit“ von Windrädern auch eine globale Betrachtungsweise und die klimatischen Probleme dazu. Ich habe den Eindruck, dass in der Diskussion um den möglichen Windpark-Standort im Münsterwald viele Informationen kursieren, die falsch oder nur teilweise richtig sind.
Die Grünen haben Fakten und Hintergründe zu diesem Projekt in einer Broschüre zusammengetragen.
Unter http://windpark-himmelsleiter.de finden Sie Informationen dazu.